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Meine Lieblingsgedichte
von Ulrich Schaffer
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Wenn
ich dich berühre,
tun sich Welten in mir auf.
Leuchtende Landschaften,
die auf mich gewartet haben,
Felder, die unter der Sonne reifen,
Seen, die mit ihrem Blau
den Himmel einladen,
auf die Erde zu kommen.
Ich sehe Wege,
die meine Füße anlocken.
Es liegt in der Berührung,
in dem Vertrauen
auf die Wahrheit des Moments.
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Viel Kraft steckt darin,
den rechten Moment wahrzunehmen
und ihn zu nutzen.
Jedes Problem trägt in sich die Energie,
die wir brauchen um es zu lösen.
Fragen und Antworten
Bilden eine Einheit -
Sie gehören zusammen.
In dem, was uns das Leben zumutet,
liegt gleichzeitig
das Vertrauen des Lebens zu uns.
Was dich ängstigt,
mobilisiert auch deinen Mut.
Was du nicht verstehst, appelliert genau
in dem Moment des Unverständnisses
an deine Findigkeit.
Deine Stärke liegt in deiner Schwäche,
wie das Gold in den grauen Schichten Lehms.
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"Du gehörst
mir nicht!"
Du hast deine Seele
bei mir verloren.
Ich gebe sie dir wieder,
Es ist nicht gut,
dass sie mir gehört.
Nur bei dir
kann sie blühen.
Und auf das Blühen
freu ich mich.
Von hier aus
kann ich es am besten sehen.
Bleib bei dir.
So machst du mich reich.
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Weil du bist
wie du bist!
Manche wenden sich ab von Dir,
weil Du Dich nicht nach dem "man sollte" und "jeder tut
das" bewegst.
Du bist Dir treu und verlierst dadurch die,
die dich nur so lange annahmen, wie du ihnen angenehm und passend warst.
Sie wollten nicht die Herausforderung Deiner inneren Stärke,
nicht die Verunsicherung, die mit Deiner Offenheit und Direktheit kam.
Sie wollten Dich profillos.
Sie wollten Dich grau und berechenbar.
Sie wollen Ruhe über alles und darum müssen sie Dich links
liegen lassen,
um sich selbst in ihre Dumpfheit zu retten.
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Ich wage der
Mensch zu sein,
der ich bin:
unfertig, aber doch glücklich,
unsicher im Neuen und doch wissbegierig,
manchmal ängstlich in Entscheidungen,
verwirrt im Überangebot der Ideen,
doch auch begeistert von Kleinigkeiten.
Zweifelnd und zögernd,
dann wieder mutig und ernst,
verzaubert von Worten
oder schweigsam zurückgezogen.
Manchmal zerrissen und voller Widersprüche,
aber auch einseitig und naiv.
Und noch vieles mehr bin ich,
oft nicht genau zu beschreiben.
Ich wage es, mich selbst so anzusehen,
so zu lieben, wie ich bin und mich auch so zu zeigen,
ob ich nun dafür geliebt werde oder nicht.
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...und vergiß
nicht,
dass sich mitten im Schmerz
eine Tür auftut,
so groß nur
wie dein kleiner Rest Freude.
Erst blickst du nur durch.
Dann steckst du den Kopf durch,
deine Hände, Arme,
deine Schultern seitlich,
dann springst du im Hechtsprung durch.
Wenn du dich dann umdrehst,
findest du die Tür nicht mehr.
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Heute habe ich gemerkt
dass ich Dich überreden will
Dich selbst zu verleugnen
Deine Eigenart
Dein Geschenk von Gott
abzulegen
weil es mir nicht so ganz paßt
Vergib
mir das
denn ich wollte doch dich
ich will dich lieben
ohne dich vorher zu verändern
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Ganz unerwartet kommt
manchmal die Angst
dass ich Dich verlieren könnte
und ich verdränge diesen Gedanken schnell
weil ich Angst habe vor der Leere
die du zurücklassen würdest.
Aber jetzt
merke ich
wie diese Angst mich unfähig macht
Dich wirklich zu lieben
denn in mir verkrampft sich alles
weil ich Dich festhalten will
und so raube ich Dir alle Freiheit.
Darum
will ich gegen diese Angst kämpfen
und Dich ganz freigeben
denn nur wenn ich Dich ganz gehen lasse
kannst Du jemals zu mir kommen
dann brauche ich Dich nicht zu halten
denn dann bist Du bei mir
ohne Angst und schlechtes Gewissen
Dann passiert
das Wunder der Freiheit
in uns und zwischen uns
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Wenn
Du nur meine Gesten
entschlüsseln könntest
Wenn
ich nur die vielen Gesichter
die Du trägst
deuten könnte
Wenn
Du nur mit Deinem Herzen
hören könntest
was ich mit meinem Herzen sage
Dann wäre
die Verständigung so viel leichter
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Du gehörst mir
nicht
und ich gehöre Dir nicht
Deine
Zeit gehört mir nicht
und meine Zeit gehört Dir nicht
wir können nur über unsere eigene Zeit verfügen
Meine
Ideen müssen nicht unbedingt
auch Deine Ideen werden
und ich empfinde keine Verpflichtung
Deine Ansichten zu übernehmen
Ich habe
keine Rechte
und kein Recht etwas von Dir zu erwarten
denn Dein Leben ist ein Geschenk an mich
und mein Leben und Sein
sind ein Geschenk für Dich
welches ich Dir geben oder zurückhalten kann
Aber es
freut mich, Deine Ideen zu hören
und vielleicht sogar meine entsprechend zu ändern
und es freut mich mit Die zu teilen
was mich bewegt und freut
Es macht
mir Freude, Dir meine Zeit zu schenken
und wenn Du mir Deine Zeit schenkst
möchte ich sie so nützen
dass sie wertvoll für Dich ist
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Nie hat mir ein
Mensch
die Freiheit gegeben
die Du mit gibst
und darum liebe ich Dich
Nie
durfte ich unter Menschen
so sehr der sein, der ich bin
wie bei Dir
und darum liebe ich Dich
Nie
habe ich mich so entdeckt
wie in der Freiheit
die Du mir läßt
und darum liebe ich Dich
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Kannst Du mich
tragen
wenn ich anfange auszupacken
wenn ich Dir sage, was mich beschwert
und welche Schuldgefühle mich verfolgen?
Bist Du bereit, mich zu lieben
auch wenn Du vieles an mir nicht verstehst
bist Du bereit, meine Vergangenheit mit mir zu teilen,
denn auch sie gehört zu mir
wirst Du es mit mir aushalten
wenn Du die andere Seite, die Du jetzt kaum kennst, kennen lernst?
Ich
kann Dir kein Glück garantieren,
aber viel Schmerzen und viel Armut,
viel Menschsein und viel Hilfsbedürftigkeit vor Gott
darum überleg es Dir gut
ehe du Dich weiter mit mir einläßt
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Manchmal
merke ich,
wie Du mich in den Griff gekommst
und mir die Luft ausgeht
Du trägst Erwartungen an mich heran
die ich nicht erfüllen kann
und in mir bleibt das Gefühl der Unzulänglichkeit zurück
Du
stellst Forderungen
denen ich nicht nachkommen will
weil die unsere zarte Freundschaft zerstören würden
Du
meldest ein Recht an,
daß mir alle Freiheit nimmt, Dich zu beschenken
weil Du verlangst, ehe ich mich frei dafür entscheiden kann
Laß
mich los
damit ich zu Dir kann
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Ohne
Dich bin ich so allein
aber ich weiß, dass ich das aushalten muß
denn ich will nicht nur zu Dir
weil ich nicht mehr allein sein will
Ich weiß,
dass das ein schlechter Grund ist, sich zu finden
und ein Leben gemeinsam zu leben
denn ich habe soviel Einsamkeit zu zweit gesehen
Überall
leben die Menschen aneinander vorbei
weil sie nicht gelernt haben, den anderen freizugeben
sondern ihn nur ausnutzen, um aus ihrer Einsamkeit zu gelangen
Ich will
in dieser Zeit der Trennung lernen, allein zu sein
und das Alleinsein auskosten
im Alleinsein lernen, um das Gelernte später mit Dir zu teilen
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Ich
werde in meiner eigenen Liebe traurig und schwach
weil ich Angst habe, mich so ganz mit Dir einzulassen
und doch kann ich mir andererseits
ein Leben ohne Dich kaum noch vorstellen
Ich habe
Dich so sehr in mein Leben aufgenommen
und ich bin so sehr in Dein Leben eingedrungen
dass eine Trennung wie Ehebruch wäre
auch wenn wir noch nicht verheiratet sind
So gibt
es diese zwei Seiten in mir
meine Liebe zu Dir
und meine Angst vor der Bindung
weil ich manchmal an unserer Leibe zweifle
und Angst habe, dass wir nicht durchhalten werden
Aber ich
weiß auch
dass in jeder Sicherheit auch Unsicherheit ist
und dass jede Freundschaft ein Wagnis ist
jedes sich öffnen zu einem Sterben führt
und jede Ehe Gottvertrauen ist
Ich will
es wagen
wenn Du mir hilfst
an unsere Liebe zu glauben
und wenn wir über all unser Versagen
immer wieder die Hoffnung Gottes für unser Leben setzen
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